Das Museum of Jurassic Technology wurde 1989 gegründet und befindet sich in Los Angeles. Es präsentiert in Anlehnung an das Konzept der Wunderkammer eine Mischung von meist fiktiven Naturalien oder von Objekten aus Randgebieten der Kunst und Wissenschaft. Von seinem Gründer David Wilson als Hommage an das Museum verstanden, wird es oft als künstlerische Installation oder als Institutions- bzw. Wissenschaftskritik interpretiert.Das Museum of Jurassic Technology, das nach eigenen Angaben rund 3.000 Besucher im Jahr zählt, betreibt zusammen mit der Society for the Diffusion of Useful Information ein eigenes Publikationsprogramm und hat im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen eine Filiale. Die MacArthur Foundation zeichnete David Wilson 2001 für seine Arbeit mit der Ernennung zum Fellow aus.MuseumskonzeptForm und Inhalt des Museum of Jurassic Technology legen den Vergleich mit postmoderner Konzeptkunst nahe. Ähnlich der künstlerischen Spurensicherung stellt es großenteils fiktive archäologische oder historische Gegenstände aus, die mittels der Suggestion von natur- und geschichtswissenschaftlicher Aufbereitung eine Auseinandersetzung des Betrachters mit Objektivität und institutioneller Autorität (die bei Museen besonders stark zum Tragen kommen) bewirken. Bereits Name und thematische Ausrichtung des Museums weisen darauf hin: Gemäß eigener Darstellung dient es „als Bildungseinrichtung der Förderung des Wissens und der öffentlichen Wertschätzung des Unteren Juras“. Es versorge einerseits „die akademischen Gemeinschaft mit einem spezialisierten Bestand von Relikten und Artefakten des Unteren Juras, mit dem Schwerpunkt auf solche, die unübliche und ausgefallene technische Eigenarten aufweisen“. Anderseits ermögliche es „der breiten Öffentlichkeit die unmittelbare Erfahrung des Lebens im Jura“.